Mit dem Zelt durch die Heide: 4 Tage auf dem Heidschnucken-weg
Einmal die Heide in voller Blüte sehen, das stand schon lange auf meinem Plan. Dieses Jahr hat die Blütezeit endlich perfekt mit meinem Terminkalender zusammengepasst. Der Heidschnuckenweg ist rund 220 Kilometer lang und verbindet die schönsten Heideflächen von Hamburg bis Celle. Wer möchte, kann hier knapp zwei Wochen lang Heidelandschaft pur erleben. Ich habe mir die ersten vier Etappen herausgesucht und das Ganze mit Zelt.
Heidschnuckenweg  |  ROUTE  |  1nitetent  |  ETAPPEN Heidschnuckenweg
Übersicht
Länge: 223km
Etappen: 13
Start: Hamburg-Fischbek
Ende: Celle
Auszeichnungen:
Qualitätssiegel “Wanderbares Deutschland”
Route
Alle Etappen des Heidschnuckenwegs findest du auf der offiziellen Website.
1Nitetent
1NiteTent ist eine tolle Möglichkeit, das Jedermannsrecht in Deutschland zu nutzen. Auf der Website können Privatpersonen ihre Gärten zum Campen anbieten. Vorher solltest du aber unbedingt anfragen, ob ein Übernachten möglich ist.
Die Seite bietet eine praktische Karte, auf der Gastgeber*innen ihre freien Plätze eintragen. Die Regeln sind einfach:
Eine Nacht pro Übernachtung
Vorher anmelden
Absagen, falls etwas dazwischenkommt
Keine Gegenleistung erforderlich
Etappen
Etappe 1: Von Fischbek nach Bucholz in der Norheide
Der Startpunkt des Heidschnuckenwegs ist bequem mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar, zum Beispiel über die Bushaltestelle Fischbeker Heuweg. Die erste Etappe beginnt direkt in der Fischbecker Heide, die mit ihren vielen Hügeln erstaunlich abwechslungsreich ist. Anschließend führt der Weg weiter durch schöne Wälder. In Langenrehm bietet sich ein Zwischenstopp im Café Peters an (Sonntags geöffnet); alternativ kann man hier auch die Etappe teilen und übernachten. Weniger idyllisch ist der Abschnitt entlang einer Grube und der Autobahn, doch schon bald erreicht man Buchholz in der Nordheide. Dort habe ich mit 1NiteTent einen unkomplizierten Übernachtungsplatz gefunden.
Etappe 2: Von Bucholz in der Norheide nach handeloh
Die zweite Etappe begann für mich mit einem gemütlichen zweiten Frühstück im Café in Buchholz. Von dort ging es hinaus durch Kiefernwald und die Höllenschlucht, weiter hinauf auf den Brunsberg – einen schönen Heideberg – und anschließend zum Pferdekopf, wo sich ein besonders idyllischer Heideabschnitt zeigt. Danach führte der Weg durch Wälder bis nach Handeloh. Auf den letzten Kilometern setzte Regen ein, doch mit meinem Poncho war ich gut geschützt. Für die Nacht habe ich erneut über 1NiteTent einen Platz gefunden.
Etappe 3: Von handeloh nach undeloh
Für die dritte Etappe hatte ich mir etwas Besonderes vorgenommen: den Sonnenaufgang mit Nebel einzufangen.Also klingelte der Wecker schon um 4:55 Uhr. Leider war der Himmel komplett bewölkt, aber der frühe Start hatte trotzdem seinen Reiz.
Der Weg führte zunächst an einem kleinen Bach entlang bis nach Wesel. Hinter dem Ort öffnete sich eine traumhafte Heidelandschaft, bevor es weiter nach Undeloh ging. Hier bietet sich das Café Teestube für eine kleine Rast an.
Eigentlich wollte ich noch bis zum Campingplatz laufen, doch die Müdigkeit war größer – also habe ich einfach von Undeloh den Bus genommen. In meiner Komoot-Collection findest du beide Varianten: die kurze Tour mit Bus oder die längere Strecke bis zum Campingplatz.
Etappe 4: Von undeloh nach Oberhaverbeck
Für die vierte Etappe wollte ich noch einmal meine Chance auf einen Sonnenaufgang in der Heide nutzen. Also hieß es um 4:40 Uhr aufstehen und mit Kopflampe durch das erste Stück Wald stapfen… schon ein bisschen gruselig. Zunächst war von Heide nichts zu sehen, und ich hatte die Hoffnung fast aufgegeben.
Doch dann: Heide, Nebel und Sonnenaufgang – einfach perfekt und unglaublich schön! Bis zum Ende der Etappe ging es durchgehend durch die Heide. Der Weg führte mich durch das historische Dorf Wilsede, wo von Mittwoch bis Sonntag eine Pause im Café Mein Teegarten möglich ist. Danach ging es hinauf auf den Wilseder Berg und schließlich nach Oberhaverbeck, wo ich mir im Hof-Café Bockelmann (täglich geöffnet) eine wohlverdiente Stärkung gönnte. Von dort aus führte mich die Rückreise unkompliziert mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurück nach Hause.